Herzhafter Schaschliktopf mit Schweinefleisch – ein Familienklassiker, wie ihn viele noch von früher kennen. In einer Zeit, in der schnelle Fertiggerichte den Alltag bestimmen, ist es fast schon etwas Besonderes, sich die Zeit für einen großen Topf dampfenden Eintopf zu nehmen. Doch genau das lohnt sich – denn dieser deftige Schaschliktopf steckt voller Geschmack, Erinnerungen und guter Zutaten. Besonders in deutschen Haushalten mit osteuropäischen Wurzeln ist dieses Gericht ein echter Dauerbrenner.
Manche kennen Schaschlik vom Grill, aufgespießt mit Paprika und Zwiebeln. Doch der Topf ist die praktische Variante für zu Hause, die sich wunderbar vorbereiten lässt. Eine Leserin, Frau Bruns aus Cottbus, erzählte mir, dass sie dieses Rezept an kalten Wochenenden kocht, wenn die ganze Familie zusammenkommt. “Ich bereite ihn morgens vor, und während er auf dem Herd leise vor sich hin köchelt, decken die Enkel den Tisch. Abends ist der Topf meist leer.”
Die Basis ist schnell erklärt: gutes Schweinefleisch, am besten aus dem Nacken oder der Schulter, wird scharf angebraten – das bringt Röstaromen. Wichtig ist, das Fleisch vorher mit Küchenpapier trocken zu tupfen. Nur so bräunt es richtig, statt zu kochen. Währenddessen bereitet man das Gemüse vor: grob gewürfelte Zwiebeln, rote oder gelbe Paprika und wer mag, auch ein paar frische Champignons. Die geben dem Gericht noch etwas mehr Tiefe.
Sobald das Fleisch schön braun ist, kommen die Zwiebeln und Paprika dazu. Alles wird zusammen angebraten, dann mit Tomatenmark, mildem Paprikapulver und einem Hauch Zucker abgeschmeckt. Der Zucker rundet die Säure der Tomaten ab – ein kleiner Trick, den viele aus Omas Küche kennen. Abgelöscht wird mit heißer Brühe und einer Dose stückiger Tomaten. Dann beginnt das langsame Köcheln. Wer Champignons nutzt, gibt sie nach etwa 20 Minuten dazu.
Die Sauce wird mit der Zeit immer dicker, das Fleisch immer zarter. Was bleibt, ist ein wunderbar sättigender Topf voller Aroma. Besonders gut passt dazu Reis, Kartoffeln oder einfach frisches Brot zum Tunken. Das sagt auch Herr Schulze aus Wuppertal, der das Rezept mit kleinen Veränderungen seit Jahrzehnten kocht. “Früher gab es das immer sonntags nach dem Kirchgang. Heute mach ich es, wenn die Kinder zu Besuch kommen.”
Interessant ist, dass dieses Gericht zwar einfach ist, aber durch die Kombination aus Fleisch, sämiger Sauce und Gemüse viele Geschmäcker trifft. Es ist low carb, glutenfrei und laktosefrei – ohne dass es jemandem auffällt. Das macht es ideal für Familien, in denen unterschiedliche Ernährungsbedürfnisse aufeinandertreffen. Auch für Meal Prep ist der Schaschliktopf geeignet: Er schmeckt am nächsten Tag oft noch besser, weil die Aromen durchgezogen sind.
Wer mag, kann am Ende noch einen Klecks Crème fraîche unterrühren oder etwas Sahne dazugeben, um die Sauce runder zu machen. In manchen Regionen wird auch ein Spritzer Essig oder ein Teelöffel Senf eingerührt – für die pikante Note. Hier kann man ruhig ausprobieren.
Was braucht man für die Zubereitung? Nicht viel. Ein großer Schmortopf, ein scharfes Messer, ein Holzlöffel und ein Schneidebrett genügen. In vielen deutschen Haushalten stehen solche Basics ohnehin bereit. Die Zutaten bekommt man in jedem Supermarkt. Schweinenacken ist günstig und eignet sich besonders gut, weil er beim Schmoren nicht trocken wird.
Wer das Rezept für vier Personen kocht, kann es einfach verdoppeln – der Topf muss nur groß genug sein. Auch für Feste oder Geburtstagsrunden ist das Gericht ideal. Es kann vorbereitet und warmgehalten werden, ohne dass es an Geschmack verliert. Ein klassisches Gästeessen, das nicht viel Arbeit macht, aber Eindruck hinterlässt.
Die Garzeit liegt bei rund 50 Minuten, davon ist der größte Teil passive Zeit. Das heißt: Der Topf köchelt, während man andere Dinge erledigen kann. Ideal für alle, die nach Feierabend etwas Warmes wollen, ohne lange in der Küche zu stehen.
Und wie riecht es im Haus, wenn der Schaschliktopf auf dem Herd steht? “Nach Zuhause”, sagt Frau Bruns. Nach Paprika, Fleisch, leicht süßlich-würziger Sauce. Genau das macht dieses Gericht so besonders: Es ist einfach, ehrlich und erinnert viele an ihre Kindheit.
Ein letzter Tipp für alle, die es eilig haben: Der Schaschliktopf lässt sich auch im Schnellkochtopf oder in der Heißluftfritteuse (als Gulasch-Variante) zubereiten. Geschmacklich macht das kaum einen Unterschied, spart aber Zeit.